06.10.2021
Die Mechanik der Vergleichsportale
Energie-Vergleichsportale sind für besonders preissensible Menschen ein exzellentes Werkzeug zur Orientierung. Sie bieten einen guten Marktüberblick und erlauben Verbrauchern, ein Gefühl für Strom- und Gastarife, Leistungen und Anbieter sowie rudimentäre Zusammenhänge zu entwickeln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Kommerziellen Online-Vergleichsportalen gemein ist ihr Geschäftsmodell, das darauf fußt, dass sich Unternehmen in der Hoffnung auf betriebswirtschaftliche Vorteile freiwillig bei ihnen listen lassen. Dabei locken sie potenzielle Kandidaten mit Umsatzsteigerungen durch Masse, mit gigantischen Zugriffszahlen ihrer Nutzer, mit ihrer Reichweite und Omnipräsenz. Trotz alledem heißt das, dass ihre Ergebnisse mitnichten den Absolutheitsanspruch erheben können, alle Player am Markt zu berücksichtigen.
Und wie es derzeit um ihre Neutralität und Unabhängigkeit bestellt ist, verdeutlicht die kürzlich beschlossene EnWG-Novelle, wonach Haushaltskunden und Kleinstunternehmen künftig Zugang zu mindestens einem unabhängigen und unentgeltlichen Vergleichsinstrument für Stromlieferungen haben müssen. Ferner werden Portale, die die hohen Anforderungen diesbezüglich erfüllen, von der BNetzA ein Vertrauenszeichen erhalten.
Wie sich Vergleichsportale finanzieren
Eins steht fest: Das Geschäft der Online-Vergleichsportale im Energiemarkt brummt. Seit der Liberalisierung der Strommärkte, von April 1998 an, jagt zumindest bei den Großen ein Rekordhoch das nächste. Davon zeugen allein die exklusiven Kampagnen ihres extrem cleveren Marketings. Exemplarisch die ausgedehnten TV-Werbeblöcke auf allen Kanälen und immer zur besten Sendezeit, die sich Normalsterbliche nie leisten könnten. Eben Primetime. Denn diese verschlingen Unsummen, die auch irgendwie wieder reinkommen müssen.
Die Portale sind alles andere als gemeinnützigen Einrichtungen. Und damit das Geld auch wieder eingenommen wird, stehen zwei Modelle zur Verfügung. Für jeden Abschluss, den ein gelistetes Unternehmen über das Portal erzielt – Modell 1 –, erhält der Betreiber eine Vermittlerprovision von um die 60 Euro (Quelle: Verivox). Je mehr und je häufiger Verbraucher ihre Anbieter über das Portal wechseln, desto besser fürs Geschäft. Demnach ist kein Betreiber daran interessiert, dass ein Kunde nach einem Wechsel 20 Jahre zufrieden bei ein und demselben Anbieter verbleibt. Daher sind eine gesunde Skepsis und instinktive Vorsicht immer ratsam. Denn aus Sicht der Betreiber ist ein unachtsamer, eher flatterhafter Kunde ein guter Kunde.
Modell 2 – Der Betreiber verkauft zusätzlich einen gewissen „Werbeplatz an der Sonne“, die sogenannte nullte Position. Dabei handelt es sich um äußerst begehrte bezahlte Werbeanzeigen, die an prominenten Stellen ganz oben und im Look-and-feel echter Testsieger platziert werden. Da die meisten Verbraucher online eben die Besten der Besten suchen und sich von solchen gekauften Werbeanzeigen nur zu leicht blenden lassen, müssen diese auch eindeutig und verbindlich als solche gekennzeichnet werden. In vielen Fällen gelingt das auch. Wenn nicht, das ist gesetzlich geregelt, verstößt der Betreiber gegen geltendes Recht.
Der Preisvergleich
Bei Preisvergleichen beispielsweise lohnt es sich, differenzierter hinzusehen und das oft strapazierte Kleingedruckte zu lesen. Was genau wird angezeigt? Worin liegt der Unterschied zwischen „Preisgarantie“ und „echter Preisgarantie“? Gilt der supergünstige Tarif für die volle Vertragslaufzeit oder nur für die ersten sechs Monate? Ist der Bonus hier eingerechnet oder nicht? Das gilt vor allem dann, wenn Kunden ihre bestehenden Verträge unter Kostenaspekten auf den Prüfstein stellen. Denn die üblichen Preisvergleiche stellen nicht den jeweils vergleichbaren (Sonder-)Tarif gegenüber, sondern regelmäßig die sogenannte Grundversorgung, die landläufig als die teuerste Tarif-Kategorie überhaupt gilt. Daher sind die vermeintlich signifikanten Ersparnisse, die suggeriert werden, in puncto Aussagekraft in der Regel lediglich geschönte Resultate klassischer Äpfel/Birnen-Vergleiche.
Ferner sind die Filter, mit deren Hilfe sich jede Suche individuell präzisieren lässt, z. B. „Tarif mit Sofortbonus“, „Tarif mit langfristigem Bonus“ oder „Tarif ohne Bonus“, so voreingestellt, dass für die Betreiber jeweils die höchsten Provisionen erzielt werden. Das heißt, die Werkseinstellung – und diese verwenden erfahrungsgemäß die meisten Nutzer – ist so gewählt, dass die Tarifangebote zuerst ausgespielt werden, die die höchsten Margen bringen.
Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Tarifen und Konditionen, Boni und Rabatten, Sonderkonditionen, Sonderboni und Sonderrabatten ist es zugegebenermaßen schwer, den Überblick zu behalten. Noch schwerer oft, sich nicht von den neongelben „Preisknüllern“ blenden und vom Wesentlichen ablenken zu lassen. Eine bewährte Anlaufstelle und nicht zuletzt intelligente Alternative zu Vergleichsportalen sind die regionalen Versorger wie die KEW. Besonnen und erfahren, kompetent und lösungsorientiert und daher in der Regel die klügere Wahl.
Anlaufstelle regionale Energieversorger
Kund*innen genießen bei der KEW fast schon in Vergessenheit geratene Vorzüge, die sie besonders in hektischen Zeiten wieder neu zu schätzen lernen. Wir engagieren und seit jeher für die Region und ihre Wertschöpfung. Hier werden Begriffe wie Fairness, Service und Seriosität, Flexibilität und Klimaschutz großgeschrieben. Kunden haben einen festen Ansprechpartner „aus Fleisch und Blut“, der sich Zeit nimmt, sich für sie persönlich verantwortlich fühlt und einfach verfügbar ist. Einen, der abwartet, bis der Kunde schildert, was er wirklich braucht und ihn erst dann umfassend berät. Dabei geht es weder um den „schnellen Abschluss“ noch um kurzfristige Verträge durch Lockangebote. Die KEW entwickelt wettbewerbstaugliche Produkte sowie attraktive und faire Angebotspakete für individuelle Bedarfe. Im Vordergrund jedoch stehen langfristige partnerschaftliche Kundenbindungen und Transparenz.
Immer häufiger kommen daher Kunden mit einem konkreten Angebot eines der Vergleichsportale zu uns. Wir haben dabei die Möglichkeit, unserem Anspruch an Transparenz auch zu belegen, indem wir Zusammenhänge erläutern und beratend auf mögliche Fallstricke oder u. U. versteckte Kosten oder Risiken hinweisen. Nicht selten können dabei Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein, mit wenigen Argumenten nachvollziehbar entzaubert werden.
Wer mit dem Gedanken spielt, in die E-Mobilität einzusteigen, findet bei der KEW als regionales Stadtwerk die richtige Anlaufstelle. Denn wir bieten Strom und Netz unter einem Dach. Am Ende ist der Interessent rundum informiert und kann in aller Ruhe die individuell für ihn richtigen Entscheidungen treffen. Ein Modell, dass insofern für Online-Vergleichsportale überhaupt nicht funktioniert, als diese schlicht während eines Beratungsgesprächs kein Geld verdienen. Das Einzige, was bei Online-Vergleichsportalen zählt und Zählbares bringt, ist neben Werbeeinnahmen der schnelle Abschluss, die vereinbarte Provision, die mit jedem Anbieterwechsel eines Kunden einhergeht.
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